Die entscheidende Wende
hin zur Wissenschaft, also zu einem System
von generalisierenden Aussagen, mit dem
sowohl Bekanntes erklärt wie auch Unbekanntes
vorausgesagt werden kann, erfuhr die Chemie
durch den Einsatz physikalischen Messmethoden
zu Beginn des letzten Viertels des 18. Jahrhunderts.
Man begann, nicht nur die Art der chemischen
Veränderungen zu beobachten, sondern auch
die Massenveränderungen bei chemischen Reaktionen
zu erfassen. Hierbei machte man einige entscheidende
Entdeckungen:
- Die schon zuvor als selbstverständlich
angenommene Erhaltung der Masse bei chemischen
Reaktionen konnte auch mit der Waage nachgewiesen
werden.
- Reine Verbindungen haben stets eine
konstante Zusammensetzung hinsichtlich
der Massenverhältnisse ihrer Bestandteile.
Gibt es mehrere Verbindungen zwischen
zwei Bestandteilen, so treten auch hier
nur einfache Zahlenverhältnisse auf. (Gesetz
der konstanten und multiplen Proportionen)
- Gase verbinden sich untereinander in
sehr einfachen Volumenverhältnissen; so
verbinden sich bei konstantem Druck und
konstanter Temperatur immer zwei Raumteile
Wasserstoff und ein Raumteil Sauerstoff
zu zwei Raumteilen Wasser (bei Temperaturen
oberhalb von 100°C)
Erst diese quantitativen Befunde zwangen
zur Entwicklung eines Modells, welches diese
Befunde erklärte und auch zu weiteren Systematisierungen
verhalfen. |